Präsentation und Podiumsgespräch »Spurensuche: Prozess/Theater« am 26.10., 19 Uhr in Nürnberg

Prozesse bieten eine Bühne. Aber auch über diese Metapher hinaus sind die Zusammenhänge zwischen Gerichtsprozessen und Theater vielfältig. Inwiefern sind Prozesse eigentlich immer Inszenierungen, die ihre eigene Wirklichkeit herstellen – ohne dabei zum Schauprozess zu werden? Wer spielt welche Rolle? Welche theatralen Erwartungen werden an Prozesse gestellt, die diese vielleicht gar nicht erfüllen können? Und können Theater und Zivilgesellschaft, in dem sie sich die Form des Tribunals aneignen, diese Erwartungen erfüllen?

Im Rahmen des bundesweiten interdisziplinären Theaterprojekts »Kein Schlussstrich« findet am Dienstag, den 26. Oktober 2021 um 19 Uhr eine Veranstaltung im Saal 600 des Nürnberger Justizgebäudes – von 1945-49 Schauplatz der Prozesse gegen die nationalsozialistischen Hauptkriegsverbrecher – statt, die sich auf unterschiedlichen Weisen diesem Thema widmet.

Den Auftakt bildet eine Präsentation mit dem Titel »›Repeat this oath!‹ – eine audiovisuelle Recherche« von Studierenden des Masterstudiengangs »Theater – Forschung-Vermittlung« der FAU unter Mitwirkung von Studierenden der Kompositionsklasse von Prof. Moritz Eggert (Hochschule für Musik und Theater München). Anhand von dokumentarischem Material der »Nürnberger Prozesse« wird die Problematik der (medialen) Übersetzung und Erinnerung historischer Ereignisse atmosphärisch erfahrbar.

Im Anschluss diskutieren in einem Podiumsgespräch: Ayse Güleç (Kuratorin, Kulturvermittlerin und Mitinitiatorin des Tribunals »NSU-Komplex auflösen«), Nuran David Calis (Autor und Regisseur, unter anderem eines dokumentarisch-performativen Reenactments des NSU-Prozesses) und Hans-Werner Kroesinger (Co-Regisseur von »Saal 600: Spurensuche«, einer aktuellen Produktion des Staatstheaters Nürnberg). Moderiert wird das Gespräch von Dr. Hans-Friedrich Bormann (ITM).

Veranstaltungsort: Memorium Nürnberger Prozesse, Bärenschanzstraße 72, 90429 Nürnberg

Der Eintritt ist frei – Anmeldung erforderlich!

Bitte beachten: Die Anzahl der Teilnehmenden ist für die Veranstaltung begrenzt, eine Anmeldung ist erforderlich: per E-Mail an memorium[at]stadt.nuernberg.de oder telephonisch unter (0911) 231-28614.
Vor Ort gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen wie das Tragen einer medizinischen Gesichtsmaske (sog. OP-Maske). Bei dieser Veranstaltung im Innenraum ist ein Nachweis in Form eines negativen Testergebnisses (48 Stunden bei PCR, 24 Stunden bei Schnelltest) oder einer Immunisierung durch Impfung oder Genesung zwingend erforderlich und muss beim Eintritt in das Memorium Nürnberger Prozesse vorgezeigt werden.

Weitere Informationen unter:
https://museen.nuernberg.de/memorium-nuernberger-prozesse/kalender-details/theater-und-prozess