ITM: Online-Präsentation von Projekten aus dem MA »Theater – Forschung – Vermittlung« am 9.7., 10 Uhr

Am Freitag, den 9. Juli 2021 findet ab 10:00 Uhr eine Präsentation von Projektentwürfen der Studierenden des 2. Fachsemesters im MA-Studiengang »Theater – Forschung – Vermittlung« per ZOOM statt. Dazu haben wir Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Abteilungen unserer institutionellen Kooperationspartner (Staatstheater Nürnberg, Theater Erlangen, Tafelhalle Nürnberg, Neues Museum Nürnberg, Kunstpalais Erlangen) eingeladen, die sich mit den Studierenden und Dozierenden des Studiengangs über inhaltliche und produktionstechnische Fragen austauschen werden.

Alle Institutsmitglieder sind herzlich eingeladen, an diesem Austausch (Dauer: ca. 90 Minuten) teilzunehmen. Dies gilt insbesondere für Studierende aus dem BA-Studiengang, die sich für die Themen und Arbeitsformen in unserem Masterangebot interessieren.

Nachdem die ersten Projekte bereits im April vorgestellt wurden, folgen nun in fünfminütigen Kurzpräsentationen weitere sieben Projekte. Sie gehen auf eine Skizze zurück, die Teil des Bewerbungsverfahrens war. Die Realisation der Projekte ist Teil des Studienprogramms und für die folgenden Semester geplant.

Sie können sich mit dem folgenden ZOOM-Link einwählen. Bitte beachten Sie, dass das Meeting keinen Warteraum hat und ab 9:30 Uhr zugänglich ist.
https://fau.zoom.us/j/63205940133?pwd=bW1UWGFmckRkN2cvTGNXdTNJM1RxQT09
Meeting-ID: 632 0594 0133
Kenncode: 497630
Schnelleinwahl mobil
+496971049922,,63205940133#,,,,*497630# Deutschland
+493056795800,,63205940133#,,,,*497630# Deutschland

Es handelt sich um folgende Projekte (in alphabetischer Reihenfolge):

Vale winkt
(Anna Berger)

»Vale winkt« ist ein Theaterstück für Jugendliche ab 12 Jahre, das die Begegnung zweier Jugendlicher verhandelt, die sich vor dem Hintergrund eines Praktikums in einem Altenheim gemeinsam mit den Problemen des Erwachsenwerdens auseinandersetzen. Dabei konfrontieren sie sich gegenseitig immer wieder mit ihren eigenen und auch den fremden Besonderheiten und Einschränkungen. Neben den Themen Freundschaft und Erwachsenwerden mit Einschränkung stellt sich in diesem Rahmen auch die Frage der Darstellung und Sprachlichkeit von Menschen mit Behinderung im Text und auf der Bühne. Auch dieser Frage möchte ich in meiner Arbeit an diesem Stück nachgehen.

Positiv=Negativ ist Negativ=Positiv
(Christoph Dechamps)

Eigentlich würde an dieser Stelle ein Text, über ein Projekt stehen, welches sich mit Improvisationstheater beschäftigt und einer Möglichkeit, dieses Qualitativ zu steigern. Leider hätte ich dafür Proben und Versuche gebraucht, um die Leinwand auf der Bühne gut nutzen zu können, was zurzeit allerdings nicht möglich ist. Frustriert von der Möglichkeit nicht zu proben, habe ich mich dazu entschlossen das alte Projekt zu verwerfen und ein neues entwickelt. »Positiv=Negativ ist Negativ=Positiv« beschäftigt sich mit den Perspektiven des Lockdowns, der Pandemie und versucht einen neuen Blickwinkel auf Zusammenhänge zu zeigen. Die Ausstellung von Plakaten an öffentlichen Plätzen, soll die Rezipienten aus ihrer Isolation herausholen und durch »Aha-Effekte«, neue Perspektiven oder durch humoristische Darstellungen, den Alltag in der Pandemie zumindest vorrübergehend auflockern.

Wahrheit und andere Lügen
(Dominique Dietel)

Was ist Wahrheit und gibt es sie überhaupt? Vier Personen, die sich über die Wahrheit unterhalten, doch sind sie überhaupt selbst wahr oder nur inszenierte Wahrheiten? Ein Theaterstück zur Inszenierung der Wahrheit. Das Spiel von gelogenen, inszenierten und (als) wahr genommenen Wahrheiten gestaltet den Alltag unserer aller Leben. Wir spielen Tag für Tag mehrere Rollen und legen diese nie ab. Auch im Privaten spielen wir eine private Rolle, die nur für uns bestimmt ist. Das Schauspiel auf der Bühne des Alltags. Eine Bühne, die uns das Spielen vorgibt. Ein Skript, das uns sagt, welcher Wahrheit wir gerade angehören. Leben wir stetig in Wahrheiten der Anderen und haben wir überhaupt selbst eine Wahrheit? Wie viel Wahrheit kann also in einem Theaterstück stecken?

Auf den Spuren der Performancekunst
(Nicole Hertle)

»Auf den Spuren der Performancekunst« ist ein Vermittlungsprojekt, in dem ein Erfahrungsraum geschaffen werden soll. Die Teilnehmenden erleben spielerisch was genau Performancekunst ist und haben die Möglichkeit selbst eine Performance auszuführen. Die Spieler tauchen in eine fiktive Geschichte ein und werden mit Hilfe von Rätseln, die sie lösen müssen, in die Thematik eingeführt. Dabei stehen Interaktion, Teilnahme und das eigene Erfahren im Vordergrund. Das Projekt richtet sich vornehmlich an alle Personen jeglicher Altersgruppe. Meine Hauptzielgruppe werden Studierende von fachfremden Richtungen sein. Kerngedanke ist es mittels eines spielerischen Rahmens kulturelle Aspekte zu vermitteln.

DIE WELT ZUHAUSE
(
Maximilian Knupfer)

Die Virtual-Reality-Musiktheaterproduktion »DIE WELT ZUHAUSE« erzählt durch Migration geprägte Lebensgeschichten mit MusikerInnen des Heim und Flucht Orchesters Freiburg und behandelt dabei die Themen Diversity und Digitalisierung. Unter der musikalischen Leitung des Berufsmusikers Ro Kuijpers spielen im Heim und Flucht Orchester aus verschiedensten Ländern stammende junge MusikerInnen zwischen 16 und 35 Jahren, wobei durch die Einflüsse der diversen Kulturen und Musikstile multinational geprägte Improvisationen entstehen. In Kooperation mit der Firma Heimspiel werden im Zuge des Projekts die MusikerInnen des Heim und Flucht Orchesters sowie deren Lebensgeschichten mit einer VR-Kamera in dreidimensionaler 360-Grad-Perspektive audiovisuell aufgenommen. In Zeiten einer Pandemie tritt mein Projekt dabei als zukunfts- und krisensicheres Format und Beispielmodell der digitalen Kulturvermittlung auf. Die VR-Experience kann schließlich über den Anbieter Firstrow als fertiges Headset per Paketdienst nach Hause bestellt werden.

Zombiefeuer. Ein Hörstück zu rechtsextremer Gewalt
(Bernadette Rauscher)

Die Zahl rechtsextremer Gewalttaten steigt stetig. Mehr als 200 Menschen sind (offiziell) allein in Deutschland in den letzten drei Jahrzehnten durch rechtsextremen Terror getötet worden (Peter Hille: Chronologie: Rechte Gewalt in Deutschland. Deutsche Welle, 20.2.2020) „Zombiefeuer“, wie es Lin Hierse in ihrer Kolumne (Schwelbrände sind gefährlich, taz, 9.6.2021) nennt, die unter einer Schneedecke schwelen, an unterschiedlichen Orten ausbrechen können, aber dennoch den gleichen oder einen ähnlichen Ursprung haben und vor allem sehr gefährlich sind.
Ich möchte in meinem Projekt gemeinsam mit SchülerInnen einer gymnasialen Oberstufe mit diesem gewichtigen Thema kreativ umgehen und ein Hörstück entwickeln, das rechte Gewalt und die dahinterliegenden Mechanismen thematisiert.
Konkret wollen wir uns mit Fragen beschäftigen wie diesen:

  • Wie entstehen Feindbilder und wie wird über sie gesprochen?
  • Wie wird die eigene Haltung und das eigene Tun als moralisch geboten gedeutet?
  • Wie geht das eigentlich, dass sich im öffentlichen Diskurs die Grenze zwischen dem Sagbaren und Nicht-Sagbaren immer weiter zu verschieben scheint?

Ziel des Projekts ist es, bis zum Ende des nächsten Schuljahres eine etwa 20-minütige Collage zu entwickeln, die eventuell auch bei Radio Z gesendet werden könnte.

Was sich Frauen fragen (AT)
(Christina Schulte)

»Wir wissen ja, eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was soll ich heute anziehen und was soll ich kochen?« Mehr Aufgaben hat eine Frau laut der Dr.-Oetker-Werbung von 1954 nicht. Doch was passiert, wenn die Frau nicht makellos, hübsch und jung aussieht, in ihrer Küche ständig irgendwas schiefläuft und sie vor allen Dingen überhaupt nicht kochen oder backen kann? Wie hat sich das Bild einer Frau seit den 1950er Jahren eigentlich verändert und finden wir Teile davon heute noch wieder? Wie hat außerdem das Fernsehen und die Werbung solche Frauenbilder bedient und finden wir solche Werbung heute immer noch?
Dieses Projekt ist ein Reenactment, aber auch die Überprüfung und Dekonstruktion von stereotypen Frauenbildern aus Werbung und Fernsehen.